Ein programmatisches Spektakel

Wer am letzten Freitag die Westfalenseite in den Westfälischen Nachrichten gelesen hat (siehe Anlage: "Ein programmatisches Spektakel"), konnte sie dort betrachten: Die Sieben Top-Akteure, die für sich beanspruchen, das Münsterland zukunftsfest machen zu wollen. Dabei meinen sie auch noch, die "Marke Münsterland" neu erfinden zu müssen.

Das hat Richard Dammann dazu angeregt, dieses Gebaren einmal kräftig aufs Korn zu nehmen. 

Kommentar eines "echten" Münsterländers

Endlich, nachdem die Medien monatelang dazu aufgerufen haben, soll Münsterland eine starke Marke werden. Sieben Freunde aus den Verwaltungen mit schwarzem Herzen treffen sich auf dem Dach eines Logistikers vor der gähnenden Leere des defizitären Flughafens Münster/ Osnabrück und rufen ZUKUNFT. Ein großes Ziel. Von Frauen nichts zu sehen, kein Mensch aus der Wirtschaft, aus der Kultur, keine Jugend. Können die älteren Herren alleine die Münsterlandmarke kreieren? Besonders schön finden sie wohl, dass man schnell aus dem Münsterland wegkommt. Wären sie doch geflogen. Denn was rechtfertigt den medialen Aufwand in dem so laut gepriesenen Aufruf. Irgendwie sind wir doch alle für Landwirtschaft, Familie, Wissen und Umwelt. Steht etwas in dem Text, was fürs Sauerland, fürs Allgäu oder die Eifel nicht zuträfe. Hat das Mezzogiorno nicht ähnliche Qualitäten? Wo sehen die Herren denn bitte unseren ureigenen Markenkern, den sie befördern möchten.

Unsere Landwirtschaft im Münsterland ist nicht besser als anderswo. Die Strukturen werden immer größer und sind mittlerweile riesig. Das geht nur mit importiertem Gensoja, und überbordendem Antibiotikaeinsatz, mit viel Energie, Pestiziden, Mais und Gülleüberproduktion. Die Herren wollen weiter mit Augenmaß mit unserer Landwirtschaft zusammenarbeiten. Das hört sich gut an. Wenn die Bauernverbände mitarbeiten, wird Naturschutz im Münsterland möglich. Nur die Bauern sitzen in der Wirtschaftlichkeitsfalle. Die Ackerpreise steigen ins Unerschwingliche, die Gewinnmargen werden immer geringer. Da muss gewachsen werden auf Teufel komm raus. Leider kein Platz für den Naturschutz, für die Feldlerche, den Feldhamster und Co, kein Platz mehr für die typische Parklandschaft.

Ja, auch da stimmen wir zu, die münsterländische Wirtschaft ist stark, wir haben tolle Unternehmen. Wir wollen nicht darüber streiten, ob trotz oder wegen der Verwaltung. Wir könnten die Energieregion Nummer eins sein. Hier leben die glücklichsten Menschen in Nordrhein Westfalens, immerhin von Eins Live ermittelt. Doch bleiben die jungen gut ausgebildeten Menschen auch? Warum ist es für die Wirtschaft immer schwieriger qualifizierte Leute zu finden. Was tun wir für den Nachwuchs? Sicherheit und Ordnung, wie die älteren Herren propagieren, ist da kein Argument. Wir hätten gerne was gehört von Förderung, die wir selber stemmen. Mittel der Europäischen Union werden schließlich überall verteilt.

Wenn wir vom Münsterland reden, würden wir gerne behaupten, wir nehmen alle Kinder mit, nicht nur die aus der heilen Familie. Gerne hätten wir gelesen, wir lassen auch sonst keinen zurück, hier kann jeder seinen Weg machen. Gäste sind unsere Freunde. Dafür tun wir was. Das Münsterland ist mehr als die propagierten Verkehrsverbindungen. Wir Münsterländer fahren bekanntermaßen in den Urlaub, um zu sehen, ob es woanders fast so schön ist wie hier. Leider erzählen wir das kaum einem. Die Menschen im Münsterland halten zusammen, helfen sich gegenseitig und denken in kurzen Wegen und kleinen Strukturen. Die Menschen sind aktiv, in Gruppen, Initiativen und Vereinen: Hier wird Kultur und soziales Miteinander von den Menschen mit den Menschen gemacht. Deswegen ist hier soviel los. Gerne würden wir behaupten, mit der kräftigen Unterstützung der Politik und der Verwaltung.

Hier im Münsterland ist der Mittelstand die tragende Basis der Gesellschaft und keine Floskel. Das bleibt aber nicht von selbst so. Was also tun wir dafür? Der kleine Tiger, wie sich der Kreis Coesfeld gerne nennt und das ganze Münsterland sich gerne nennen würde, springt mal wieder zu kurz. Dabei sind wir Grünen uns mit den Verwaltungsspitzen einig, das Münsterland ist stark und kann eine starke Marke sein. Wir wissen, im Münsterland und seinen Menschen steckt mehr! Allein mit dem Verteilen eines gut formulierten Schreibens wird aus der Marke Münsterland jedoch nichts. Wir bitten um deftigen Neustart!

Es grüßt euch

Richard Dammann
(Vertreter der Münsterland-Grünen im Landesvorstand Bündnis 90/Die Grünen)

Ein programmatisches Spektakel

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