Guttenberg lässt grüßen...

Eine Bahnlinie für Ladbergen, Utopie oder reale Chance?

Grüne diskutieren neuen Entwurf des Regionalplans

„Der Flächenverbrauch muss drastisch gesenkt werden“, diesem Ziel soll der neue Regionalplan Rechnung tragen, machte Helmut Fehr, Fraktionssprecher der Kreisgrünen und Mitglied des Regionalrates, in der jüngsten Sitzung des Ortsverbandes der Ladberger Grünen deutlich, die er zusammen mit der Kreistagsabgeordneten Brigitte Meibeck besuchte . Zurzeit liegt der Flächenverbrauch für Wohn- und Gewerbegebiete  in NRW bei  15 ha pro Tag und liegt damit um 10 ha über dem derzeitigen Sollwert.  Dieser Wert soll durch den neuen Regionalplan drastisch gesenkt werden und mittelfristig zu einem 0-flächenverbrauch führen. Allein die Untersuchungen zum demografischen Wandel zeigen, dass dieser schneller fortschreitet, als bisher angenommen und somit auch in Zukunft weniger Wohnbauflächen benötigt werden, als bisher prognostiziert. Dies hat auch für Ladbergen erhebliche Konsequenzen. So ist der potenzielle Siedlungsbereich für den Ort stark gesenkt worden und es mussten bereits große Flächen in unmittelbarer Ortsnähe im Rahmen der örtlichen Bauleitplanung gestrichen werden. Dies schränkt die Entwicklungsmöglichkeit von Ladbergen stark ein und es zeigt sich, dass der Wahlspruch unseres Bürgermeisters, „Innen wohnen – außen schonen“, aktueller denn je ist. Daneben wird ein weiteres Ziel die Ladberger Planungen in starkem Maße beeinflussen. So gilt laut Regionalplan ein „besonderes regionales Interesse der Schienenanbindung des FMO“. Diese Bahntrasse, die von Kattenvenne kommend südlich an  Ladbergen vorbei zum FMO verlaufen soll, wird ebenfalls die Entwicklungsmöglichkeiten von Ladbergen stark einschränken, unabhängig davon, ob sie jemals gebaut wird oder nicht. Sicherlich wäre eine Schienenanbindung unseres Ortes zwischen Osnabrück und Münster zu begrüßen, nimmt doch der ÖPNV eine immer bedeutendere Stellung ein  und fördert den Umwelt- und Klimaschutz. Auf der anderen Seite müssen unserem Ort jedoch trotz demografischem Wandel genügend Entwicklungsmöglichkeiten gelassen werden, um zukunftsfähig zu bleiben. Deshalb ist im Rahmen der Stellungnahme der Gemeinde großes Augenmerk auf den Verlauf der Bahntrasse zu legen. Unabhängig davon waren sich alle Anwesenden einig, dass nach den derzeitigen Gegebenheiten eine Schienenanbindung des FMO als nicht umsetzbar, nicht tragfähig und als viel zu teuer angesehen wird, auch wenn der FMO auf Fördergelder der EU hofft. „Wichtiger für Ladbergen ist, die Streckenführung der S 50 durch den Ort im Plan festzulegen“, machte Hartmut Kaubisch deutlich. Erschreckend ist auch, wie viele Höfe,  Wohnhäuser und andere Nutzungen durch die Trasse beeinträchtigt würden. In diesem Zusammenhang wies Helmut Fehr darauf hin, dass jeder einzelne Betroffene Eingaben zur neuen Planung bei der Bezirksregierung machen kann.

Weitere Ziele der Planung sind unter Anderem die Verbesserung des Umweltschutzes, eine nachhaltige Regionale Entwicklung, eine Naturraumverträgliche Landwirtschaft, Stärkung der regionalen Wirtschaft und die Förderung regenerativer Energien. Bemängelt wurde jedoch, dass gerade in Ladbergen gegenüber dem alten Plan viele Landschaftsschutzgebiete entfallen.

Auch nach dem neuen Regionalplan sind im Gewerbegebiet „Airportpark“  am FMO weiterhin nur Dienstleistungs- und Gewerbebetriebe zulässig, die auf eine unmittelbare räumliche Nähe zum FMO angewiesen sind. Aufgrund der derzeitigen Vermarktungssituation ist darauf zu achten, dass dieser Grundsatz auch eingehalten wird, damit keine Konkurrenzsituation eintritt und Ladbergen bei der Vermarktung der eigenen Gewerbeflächen nicht benachteiligt wird.  „Die Bedeutung des Regionalplans für Ladbergen ist nicht zu unterschätzen, deshalb sollten wir sehr genau darauf schauen“, schloss Jörg Berlemann.

Hier der Artikel der WN.

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